Vom Brautpaar wurde ich zum Tätschmeister auserkoren. D.h. alle jene, die am grossen Tag von Franziska und Hanspeter wissen wollen, was Sache ist, kommen an mir nicht vorbei. Insofern wird es jeden interessieren, wer sich hinter diesem hohen Amt verbirgt:

Geboren wurde ich in der gleichen Familie wie Franziska, nur vier Jahre früher. Nach der Matura am Gymnasium Friedberg in Gossau war zuerst einmal eine längere militärische Phase angesagt, die mir dann immerhin einen „Oberleutnant der Artillerie“ eingebracht hat. Danach zog es mich nach Osten: In Innsbruck habe ich Studien in Theologie und Philosophie abgeschlossen. Freilich konnte mich Studieren allein nicht zufrieden stellen, deshalb habe ich mich denn auch schnell nach der Immatrikulation nach einer passenden Studentenverbindung umgesehen, welche ich auch bald finden sollte. Die Theresiana Innsbruck ist für mich zu einer bleibenden Farbheimat geworden, die mir viele Freunde und fröhliche Stunden, aber auch etwas Arbeit, beschert hat. Nach der nicht ganz unbeträchtlichen Zeit im Tirol hat mich mein Interesse für die orthodoxe Kirche weiter nach Osten in die belarussische Hauptstadt Minsk geführt, wo ich mich daran gemacht habe, die russische Sprache zu erlernen. Dies sollte als Vorbereitung für meine theologische Doktorarbeit dienen, welche einem Thema aus dem Bereich russischer Theologie gewidmet ist. Ich bin nämlich fest davon überzeugt, dass Christen in Ost und West fest zusammenarbeiten müssen, um den Herausforderungen dieser Welt und dieser Zeit begegnen zu können. Über das Ökumenische Institut in Fribourg wurde meine Arbeit schliesslich als Projekt des Schweizer Nationalfonds anerkannt. Zur Zeit versuche ich als wissenschaftlicher Assistent an der Uni Fribourg meine Dissertation auf die Reihe zu bekommen.

Ich hoffe, dass diese wenigen Angaben zu meiner Person ausreichen, um meine Qualifikation für das Amt des Tätschmeisters unter Beweis zu stellen.

Auf einen gelungenen Tag mit dem Brautpaar und seinem Nachwuchs Andrin, aber auch mit Euch allen freue ich mich sehr und bereite mich schon jetzt mental auf meine anspruchsvolle Aufgabe vor.